
Das denkmalgeschützte Schulhaus in Büren zum Hof wird dem gestiegenen Raumbedarf der Schule nicht mehr gerecht. Mit einem Neubau auf der Parzelle 271 wird auf den Platzmangel reagiert. Das vorhandene Raumpotential im Bestand, insbesondere auch der voluminöse Dachraum, soll optimal ausgenutzt werden, wodurch sich das neu zu erstellende Gebäudevolumen reduzieren lässt.
Der dreigeschossige Holzbau mit nord-süd gerichteten First fügt sich wie selbstverständlich in die Dorfstruktur ein, als wäre das Haus schon immer da gewesen. Körnung, Gebäudehöhe und Steildach orientieren sich an der ortstypischen Bebauung, vorwiegend bestehend aus stattlichen Riegbauten entlang der Ausserdorf, Dorf-, und Limpachstrasse. Zwei Vollgeschosse unter einem Dachgeschoss beinhalten die Klassen- und Gruppenräume sowie den Lehrpersonenbereich und den Medienraum. Das Kindergartengebäude erweist sich als für die Kindergartennutzung mit gestiegener Anzahl Kinder als zu klein. Künftig wird der Pavillon als Musikraum verwendet. Im bestehenden Schulhause befindet sich künftig der Kindergarten mit idealem Anschluss an den Aussenraum, der Mehrzwecksaal und die Räume für Gestaltung.


Das Gebäude positioniert sich nördlich des bestehenden Schulhauses. Dazwischen spannt sich ein vielfältig nutzbarer Aussenraum auf. Trotz Engstelle zwischen Chrüzmatt-Strasse und Gehöft wird so eine gemeinsame Ankunft und eine Zusammengehörigkeit der Bauten erreicht. Der Struktur des Grundrisses liegt eine Schichtung der Räume in Längsrichtung zugrunde: Entlang der Westfassade öffnet sich ein hoher überdeckter Aussenraum. Dieser Erschliessungs- und Aufenthaltsbereich bietet Witterungsschutz und bildet den Übergangsbereich zwischen Innen- und Aussenraum. Zwei Türen führen ins Gebäudeinnere. Hier befindet sich die innere Erschliessungsschicht. Die Korridore mit Treppe dienen als Garderoben- und interner Aufenthaltsbereiche, an den Korridorenden befinden sich jeweils die Gruppenräume mit direktem Zugang in die entsprechenden Klassenzimmer.
Alle Klassenzimmer sind über Eck, mit zweiseitigem Aussenbezug, angeordnet. Die Klassenzimmer im Dachgeschoss profitieren von überhohen Räumen und zusätzlichem Stauraum. Hohe Kniewände ermöglichen trotz Dachschräge ideale Möblierbarkeit und die Installation von Wandtafel oder Screens.
Die Lehrpersonenbereiche sind zentral im Erd- und ersten Obergeschoss angeordnet, der Aufenthaltsraum verfügt dabei über direkten Zugang in den Aussenraum. Ebenfalls an zentraler Lage im Erdgeschoss befindet sich der Medienraum.




Im denkmalgeschützten Schulhaus werden die Eingriffe in die Struktur auf das Nötigste beschränkt. Dennoch soll das vorhandene Bauvolumen effizient genutzt werden. Insbesondere der fast 500m³ umfassende, räumlich äusserts attraktive Dachraum soll aktiviert und als künftiger Mehrzweckraum eine adäquate Nutzung erhalten. Das Dachgeschoss wird über zwei Treppen aus dem darunterliegenden Geschoss erschlossen: die westlich gelegene Haupttreppe dient als primäre Erschliessung und führt aus einer grosszügigen Lobby direkt in den Dachraum. Eine zweite, östlich gelegene, kleinere Treppe kann als Bühnenerschliessung genutzt werden. Gleichzeitig ermöglicht die zweifache Erschliessung ein Fluchtwegkonzept, das interne oder externe Nutzungen und Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen möglich macht. Die drei schlanken Lukarnen werden mit nordseitigen Dachflächenfenster ergänzt, um die Tageslichtsituation zu verbessern. Mit dem Einbau eines Lifts ist der MZR zudem direkt von aussen, barrierefrei erschlossen. Erschliessung und Nutzung des MZR funktionieren autonom, ohne die schulischen Räume zu tangieren.