Der Kindergarten Herrenschwanden genügte den heutigen und zukünftigen Platzanforderungen nicht mehr und wurde von einer auf zwei Kindergartenklassen erweitert. Der Bestandsbau aus den frühen 1980er Jahren weist hohe gestalterische und funktionale Qualitäten auf. Räumliche Vielfalt, sichtbare Konstruktion und warme Materialisierung erzeugen einen besonderen Charme, Kinder und Lehrpersonen fühlen sich darin wohl. Das Gebäude ist gut unterhalten.
Die energetische Sanierung ist auf das Nötigste reduziert: Die Fenster wurden ersetzt und die Kellerdecke nachgedämmt. Die ursprünglichen Farben wurden aufgefrischt, die Beleuchtung mit zeitgemässen und stromsparenden LED Leuchten ersetzt.
Der Neubau schliesst an den bestehenden Kindergarten an. Der schmale, längliche Baukörper mit mehrfach gefaltetem Dach entwickelt sich entlang der östlichen Hangkante. Damit bleibt eine möglichst grosse, zusammenhängende Aussenraumfläche erhalten, insbesondere der Spielhügel mit den drei Bäumen.
Mit der Nutzung von Synergien werden Kosten und Landverbrauch möglichst tief gehalten. So sind an der Schnittstelle zwischen bestehendem und neüm Kindergarten die gemeinsamen Nassräume sowie eine Küche eingerichtet. Der Hauptraum ist flexibel nutzbar, eine Verwendung für andere schulische Zwecke ist möglich. Garderobe, Gruppenraum und Materialraum ergänzen den Hauptraum auf effiziente und logische Weise. Gegen Westen zum Aussenraum öffnet sich der Kindergarten mit einer grossen Fensterfront. In der Ostfassade bieten kleinere und grössere Lochfenster Aus- und Weitblicke. Das kleine Galeriegeschoss über dem Aussengeräte- und Technikraum ist ein spannender Spiel- und Rückzugsort für die Kinder.
Auf angenehme, wohnliche und dennoch strapazierfähige Materialien wurde grossen Wert gelegt. Die Wände sind mit Seekiefer-Sperrholzplatten beplankt, am Boden kommt ein fugenloser Gummigranulatboden zum Einsatz. Die Decke ist ab Werk mit einer schalldämpfenden Oberfläche aus Holzlamellen bestückt, die Leuchten sind flächenbündig integriert. Die Heizung der Kindergärten erfolgt autonom mittels einer Luft-Wasser Wärmepumpe.
Fotografie Remo Zehnder
