An der Einmündung des Mezenerweg in die Beundenfeldstrasse im Berner Breitenrainquartier steht ein Wohnhaus mit Mansardendach und markantem Turm in der Ecke. Die Räume des Erdgeschosses des denkmalgeschützten Winkelbaus wurden ursprünglich als Fleischverkaufsgeschäft genutzt. Zuletzt wurden die Räumlichkeiten als Büros und Arztpraxis genutzt. Wenig sensibel wurden über die Jahre bauliche Anpassungen vorgenommen.
Nach zeitweiligem Leerstand erfolgt nun der Umbau in Wohnraum. Dabei entstehen zwei neue, unkonventionelle Wohnungen. Der besondere Charakter der alten Räume mit Schaufenster und Überhöhen soll wieder hervorgehoben werden, ursprüngliche Materialisierungen wiederhergestellt.
Bei Sondierungen kamen unter Schichten von Teppich-, Lino- und Plattenbelägen die alten Böden aus Fischgratparkett zum Vorschein. Wo möglich wurden diese freigelegt und abgeschliffen. Neue Bodenbeläge wurden in klinkerfarbenen, kleinformatigen Keramikplatten oder in Eichenfischgratparkett ausgeführt. Hinter dem gelben Täfer befanden sich Decken mit Gipsstuck. Dieser wurde aufgefrischt und Schadstellen repariert.
Die zwei Wohnungen plus die Atelierräume im Untergeschoss wurden
bezüglich Haustechnik auf den neuesten Stand gebracht: Die elektrischen
Installationen sind komplett erneuert, die Bäder ersetzt und zwei neue
Küchen eingebaut. Die Einrichtung der prominent gelegenen Küche in der
Eckwohnung soll mit den den Tablaren mit Aufhängestangen, den steinernen
Arbeitsflächen und den Plattenrückwänden an die ursprüngliche Nutzung
als Fleischverkaufsladen erinnern. Die Keramikplatten der Rückwände
treten durch Farbe und Form ornamenthaft in Erscheinung.
Fotografie Damian Poffet